About my art

Monia-13

Monia Krüchten hat bei ihren Bildern eine Grundkonzeption, lässt sich dann während des langwierigen Arbeitsvorgangs von den jeweiligen Zuständen und Zwischenergebnissen leiten, so dass schließlich das Ergebnis für sie ein nicht vorhersehbares Aussehen besitzt. Dabei bilden ihre informellen Gemälde kein Zentrum, sondern drängen zum Rand und beziehen mehr und mehr weiße, unbearbeitete Flächen der Leinwand mit ein. Gestaltung und Leere, primärfarbene amorphe Formen, eine vollkommene stoffliche Präsenz der verkettenden Tönungen vollziehen ausladende Bewegungen und rhythmische Gliederungen. Die Farbe scheint mit wenigen kräftigen Setzungen als kalligraphische Spur die immensen Flächen zu durcheilen als insularer Fleck, tropfend und Rinnsale bildend. Unter den gewaltigen Farb- und Helligkeitsakkorden, die Tiefe ohne illusionistische Räumlichkeit spüren lassen, zeigt sich beim Herankommen die zerklüftete Leinwand mit den vielfältigen Spuren ihrer Bearbeitung. Dabei findet das Auge keinen ruhenden Punkt. Die Dynamik des Malens vollzieht sich in der Dynamik des Sehens nach. Zonen dichter Farbigkeit wechseln mit solchen strahlender Leere, Flächen mit Rinnsalen, Dunkles mit Hellem, Farbnebel mit Farbmassivem. Die Bilder scheinen veränderlich, im Werden begriffen, Momentaufnahmen einer unablässigen Bewegung. Gemalt wird auf dem Fußboden, die Mischung der Farben findet während des Malaktes statt. Es schwingt und strudelt, alles ist im Fluss. Dynamik und Turbulenzen beherrschen das Bildgeviert. Schlangen, Schlaufen, pastose Kurvaturen bewegen sich in einem „All-Over“ über die Leinwand. Schriftzeilen tanzen, Schleuderspuren kreuzen ihre Bahn, Linien verlieren sich im Unendlichen. Monia Krüchten geizt nie mit dekorativen Effekten, ohne dabei vordergründig zu werden. Das Prachtvolle farbigen Zusammenwirkens legt eine Dynamik der Bewegung und des Raumes offen und macht die unterschiedlichsten Energien der koloristischen Ereignisse bewusst. Motorische Gestik, Tiefenraum und farbige Sinnlichkeit verschmelzen in ihrer Malerei zu einer energetischen Einheit. Werner Marx, Kunsthistoriker

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